Champagnerhaus

Ein Champagnerhaus stellt Champagner unter eigenem Label her. Die korrekte französische Bezeichnung für Champagnerhaus lautet (NM) Négociant Manipulant. Champagnerhäusern ist es gesetzlich erlaubt Trauben für ihre Produktion hinzuzukaufen. Dies geschieht in erheblichem Umfang. Während ca. 2/3 des Gesamtumsatzes von Champagner, von den Champagnerhäusern stammt, besitzen diese lediglich ca. 10% der Weinberge. Champagnerhäuser müssen entsprechend jedes Jahr den größten Teil der Trauben für ihre Champagnerherstellung aufkaufen.

Da Champagnerhäuser für ihre Produktion durchschnittlich 90% der Trauben jedes Jahr einkaufen müssen, gibt es seit Jahren zunehmend ein qualitatives Problem. Während immer mehr Champagnerwinzer ihre Trauben selbst zur Champagnerherstellung nutzen und sie unter einem eigenen Label herausbringen, schwindet das Volumen der aufkaufbaren Trauben. Entgegen dem Trend der Champagnerwinzer, mit einer immer kleineren Dosage zu arbeiten, müssen Champagnerhäuser ihre Champagner immer stärker aufzuckern, um das Geschmacksbild zu erhalten. Zucker ist ein starker Geschmacksträger und Geschmacksverstärker, vergleichbar mit Fett, hinter der sich eine nur noch durchschnittliche Qualität überzeugend verstecken lässt.

Der Eigentümer eines der großen, international agierenden Champagnerhauses ist in der Regel kein Unternehmer, sondern es ist ein Großkonzern, zu dessen Produktpalette lediglich auch die Herstellung von Champagner gehört.

Ausnahmen stellen manche kleinen Champagnerhäuser dar, die lediglich ihren rechtlichen Status geändert haben, aber trotzdem weiterhin traditionell von Winzerfamilien geführt werden und ausschließlich ihre eigenen Trauben verwenden.

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