Corcho de champán

Corcho

Champagner werden grundsätzlich nur mit besten Natur Korken ausgestattet.

Der Kork stammt prinzipiell aus Spanien, Portugal und dem westlichen Mittelmeerraum. Aus Sicht der Botaniker stellt Kork die Borke der bis zu 350 Jahre alten Korkeiche (Quercus suber) dar

Erstmalig werden die Eichen nach etwa 25 Jahren geschält. Dieser Kork eignet sich jedoch nicht für die Herstellung von Flaschenkorken. Denn er enthält einen unsauberen Geruch und Geschmack. Acht bis 15 Jahre später erst bringt die Korkeiche geeigneten Kork hervor, welcher dann noch etwa 9 Monate gelagert wird. Visuell lässt sich die Qualität der Korken nach der Anzahl und der Größe ihrer Poren messen: Je größer die Poren, desto schlechter die Qualität.

Ein Champagnerkorken ist von der Form her im Ursprung zylindrisch wie ein normaler Weinkorken, jedoch ca. drei Zentimeter im Durchmesser. Das Korkgewebe ist dicht mit Zellen gepackt, welche Wasser abweisend, mit Luft gefüllt und und elastisch sind. Ein Vierbacken-Korkschloß quetscht den Korken auf etwa zwei Zentimeter zusammen. Daraufhin wird der Korken mechanisch ca. zwei Zentimeter tief in den Flaschenhals eingeführt. Die darauf folgende Ausdehnung sorgt für besonders Wasser abweisende Dichte im Flaschenhals. Diese einmaligen Qualitäten des Korken sind ideal für den Verschluss des Champán, da es nicht nur um die Feuchtigkeit geht, sondern auch um den Schutz gegen das Entweichen der kostbaren Kohlensäure. Ergänzend erhält der Champagnerkorken eine kleine ‚Metallkappe‘ (Plaque). Diese schützt den Korken vor einem Einschneiden durch den Draht. Daraufhin wird das zusätzlich sichernde, traditionelle Drahtkörbchen angebracht.

Oft wird der Korken zum Sündenbock bei anderweitigen Weinfehlern gemacht, welche durch den Wein selbst oder dessen fehlerhafte Lagerung passiert sind. Tatsächlich kann der Kork manchmal jedoch der Übeltäter sein, der Korkton verursacht. Dies ist u. a. dadurch bedingt, dass sich im Gewebe des Kork Pilze einschleichen, die Stoffwechselprodukte abgeben und die chemische Vorstufe des Korktonverursachers im Wein erzeugen (siehe auch ‚Feinde des Korken‘ unten).

Auf dem Korken eines wahren Champagners muss zwingend ‚Champagne‘ stehen. Bei Jahrgangs-Champagner muss zusätzlich eine Jahreszahl angegeben sein.

Auch die Form des Korken einer geöffneten Flasche verrät, wie wie lange er in der Flasche war:

Wenn er mit dem Fuß in die Breite geht, steckt er erst seit kurzem in der Flasche (eventuell kürzer als ein Jahr). Eine Korken dieser Art wir als Juponne bezeichnet.
* Wenn sein Fuß schmal bleibt, dann ist der Champagner älter und wurde somit vor längerer Zeit verkorkt. Eine Korken dieser Art wir als Cheville bezeichnet.

Champagnerkorken sind generell mit zwei zusätzlichen Naturkorkscheiben am Fuß versehen (dieses Endstück wird als ‚miroir‘ bezeichnet). Diese Scheiben dienen als ergänzende Flüssigkeits- und Kohlensäurebarriere.

Der Weltrekord für den freien Flug eines Champagnerkorken liegt bei 54,18 m (Woodbury Vineyards im US Bundesstaat New York).

Feinde des Korken

ImageZum Sterilisieren der Korken wird von Herstellern Chlor und SO² eingesetzt. Während des Bleichens entstehen unter Umständen chemische Reaktionen mit Mikroorganismen und dem Chlor, welche (unangenehme) aromatische Stoffe verursachen können. Der Stoff TCA (Trichloroanisol) gilt als hauptverantwortlich für den berüchtigten Korkgeschmack. Im Lauf der Zeit nimmt ein Wein durch den Kontakt mit betroffenen Korken diese (unerwünschten) geschmacklichen Attribute auf (Korkgeschmack). Moderne Unternehmen im Kork-Handel setzen inzwischen u.a. GC/MS Prüfsysteme (Gaschromatograph mit Massenspektrometer) ein, mit welchen sich geringste Mengen an TCA-Rückständen in Korken erkennen lassen. Große und kleine Champagner-Häuser üben ohnehin größte Sorgfalt in der Wahl neuer Korken. Beispielsweise unterzieht das Champagner-Haus Mumm jede neue Korken-Lieferung einer kostspieligen Prüfung, indem 200 Flaschen erst mit diesen neuen Korken verschlossen und daraufhin 6 Wochen gelagert werden. Danach werden diese Champagner von den Oenologen des Hauses geöffnet und eingehend geprüft. Sollte es bei mehr als drei Flaschen der 200 auch nur den Verdacht eines ‚Korkschmeckers‘ geben, wird die gesamte Lieferung der Korken abgelehnt.

Sehr gefährlich für Korken ist auch Schimmelpilz, der durch unzureichendes Sterilisieren, unsachgerechten Transport und/oder auch ungünstige Lagerung der Korken beim Winzer eingeschleppt werden kann. Zusätzlich kann der Schimmelpilz später auch das private Inventar von Weinliebhabern befallen, welche entweder wichtige Regeln zur Lagerung nicht beachten (‚keine Lagerung neben Obst‘ zum Beispiel) oder auch aus anderen Gründen zu eher unvorteilhafter Lagerung ihrer Weine leider gezwungen sind. Erfreulicherweise gilt ein entfernter Verwandter des Wein, der bescheidene Essig, wiederum als ein Feind des Schimmelpilzes.

Einen weiteren gefährlichen Feind stellt die Korkmotte (Nemapogon cloacellus) dar. Diese kleine Motte (ca. 7,5 mm lang) schätzt den Korken als idealen Brutplatz für ihre Eier. Die dadurch entstehenden Raupen (Korkwurm) fressen vom Korken, welcher in der Folge oft seine Dichtheit verliert (der Wein ist somit leider generell hinüber). Neben der Betrachtung des Korkens selbst sind auch kleine ‚Korkkrümel‘ um den Flaschenhals oder am Boden ein Hinweis darauf, dass ein Problem diesbezüglich bestehen könnte. Champagner bieten erfreulicherweise zumindest etwas Abwehr gegen diese unerfreulichen Dinge: Der enge Drahtkorb, die Kapsel, wie auch die schöne Stanniolkappe erschweren den Zugang für die Motte erheblich. Der Autor meint auch, dass man unter Umständen Spinnen im Lager dulden sollte, da diese sehr wohl auch an dieser Motte Gefallen finden dürften.

Der Korken als Glücksbringer

Sie könnten Ihren Gästen beim Servieren eine alte Tradition vorstellen, indem Sie der Unterseite des Korkens vorsichtig einen Einschnitt zufügen, dort eine beliebige Münze einfügen und diese Kombination jemandem überreichen. Solange die Münze und der Korken vereint bleiben, bleibt laut Legende dem Empfänger auch das Glück treu.

Es wird gemunkelt, dass wenn der Champagnerkorken einer Dame überreicht wird, diese lediglich drei Nächte mit dem Korken unter ihrem Kissen verbringen muss, ehe sie von jenem Mann träumen wird, den sie letztlich heiraten wird!

 

 

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