Bouchage
in Champagne1. Der Prozess des Bouchage
a. Flaschenfüllung und Dosage: Nachdem der Champagner eine bestimmte Zeit in der Flasche gereift ist, wird er zur endgültigen Füllung vorbereitet. Zu diesem Zeitpunkt wird eine Dosage, also eine Mischung aus Champagner und Zucker, hinzugefügt. Diese Dosage bestimmt den Endgeschmack des Champagners und kann von extra brut (sehr trocken) bis doux (süß) reichen.
b. Einsatz des Kronkorkens: Die Flasche wird dann mit einem Kronkorken verschlossen, der aus einer dünnen Metallplatte besteht und auf dem Flaschenhals sitzt. Dieser Kronkorken wird mit Hilfe einer speziellen Maschine auf die Flasche gedrückt und durch kleine Drähte, die unter dem Korken hindurchgeführt werden, befestigt. Der Kronkorken schützt den Champagner vor äußeren Einflüssen und verhindert, dass Kohlendioxid entweicht.
c. Der Rüttelpult: Nach dem Bouchage werden die Flaschen auf Rüttelpulten platziert, die sie in regelmäßigen Abständen leicht schwenken und drehen. Dieser Prozess, bekannt als „Rütteln“, sorgt dafür, dass sich die Hefesedimente, die während der Gärung entstanden sind, zur Flaschenöffnung bewegen. Das Rütteln ist besonders wichtig für Champagner, der im traditionellen „Méthode Champenoise“-Verfahren hergestellt wurde.
d. Degorgieren: Sobald sich die Hefesedimente an der Flaschenöffnung gesammelt haben, wird das sogenannte Degorgieren durchgeführt. Hierbei wird der Flaschenhals in eine Eiskübel gehalten, um die Hefesedimente zu gefrieren. Anschließend wird der Kronkorken mit einem kräftigen Ruck entfernt, wodurch der gefrorene Hefepfropfen herausgeschleudert wird.
e. Endgültiger Verschluss: Nach dem Degorgieren wird der Champagner noch einmal mit einem Korken, der mit einer dünnen Drahtspirale, dem „Muselet“, gesichert ist, verschlossen. Dieser Korken ist größer als der Kronkorken und sorgt dafür, dass der Champagner sicher aufbewahrt werden kann.
2. Materialien und Technologien
a. Der Korken: Traditionell werden Korken aus Korkeichenrinde hergestellt, die für ihre Elastizität und Fähigkeit bekannt ist, eine dichte Versiegelung zu bieten. Moderne Champagnerkorken können jedoch auch aus einer Mischung von Kork und synthetischen Materialien bestehen, um eine bessere Konsistenz und Haltbarkeit zu gewährleisten.
b. Der Kronkorken und das Muselet: Kronkorken bestehen aus leichtem Metall und sind so konstruiert, dass sie dem Druck des Schaumweins standhalten. Das Muselet, eine Art Drahtkorb, wird um den Korken gewickelt und sorgt für zusätzliche Sicherheit. Es gibt viele verschiedene Designs und Muster von Muselets, die oft für Marketing- und Branding-Zwecke verwendet werden.
c. Die Abfüllmaschinen: Die Maschinen, die den Bouchage-Prozess automatisieren, sind hochentwickelt und präzise. Sie sind so konstruiert, dass sie eine große Anzahl von Flaschen effizient und konsistent verschließen können, ohne die Qualität des Champagners zu beeinträchtigen.
3. Bedeutung für die Qualität des Champagners
Der Bouchage-Prozess ist von großer Bedeutung für die Qualität und den Charakter des Champagners. Ein unsachgemäß verschlossener Champagner kann an Qualität verlieren, da Luft oder andere Verunreinigungen in die Flasche gelangen und den Schaumwein verderben könnten. Der korrekte Verschluss sorgt dafür, dass der Champagner seine Frische, seine feinen Perlen und seine komplexen Aromen bewahrt.
4. Historische Aspekte
In der Geschichte des Champagners hat der Bouchage-Prozess eine lange Entwicklung durchlaufen. Früher wurden Flaschen mit Korken aus Holz oder sogar mit Wachs verschlossen. Erst im 19. Jahrhundert wurde der Kronkorken eingeführt, der eine sichere Versiegelung gewährleistete und die Lagerung und den Transport von Champagner erleichterte.
5. Zukunft des Bouchage
Die Technik des Bouchage entwickelt sich stetig weiter. Neue Materialien und Technologien werden erforscht, um die Effizienz zu verbessern und den Einfluss auf die Umwelt zu reduzieren. Es gibt Bestrebungen, den Bouchage-Prozess nachhaltiger zu gestalten, indem recycelbare oder biologisch abbaubare Materialien verwendet werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Bouchage-Prozess nicht nur eine technische Notwendigkeit ist, sondern auch eine Kunstform, die das Endprodukt maßgeblich beeinflusst. Er ist ein Schlüsselbestandteil in der Herstellung von Champagner und trägt erheblich zur Qualität und zum Genuss des Endprodukts bei.
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