Aroma

Ein oft oberflächlich genutzter Begriff, der generell auf Geschmack, Duft und/oder Geruch hinweisen soll, welcher jedoch unter Kennern weltweit im Sinne von ‚Wein‘ detaillierter verwendet wird.

Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet ursprünglich ‚würzig‘. Ein Wein durchläuft -insbesondere beim Champagner- mehrere Stadien der Aromabildung. Schon im Most lassen sich ca. 100 Aromastoffe bestimmen. Nach der (ersten) Gärung entwickeln sich 400 (+) Aromastoffe. Außerdem kann der (noch) stille Wein manchmal in Holzfässern (Barriques) gelagert werden (Fass-Ausbau), die weitere Aromen hervor rufen. Bei der Herstellung eines Champagners folgt die zweite Gärung in Flaschen (wie auch die Lagerung), was ihm wiederum bestimmte Aromen verleiht.

In Frankreich spricht man auch vom l’arôme en bouche (Mund-Aroma). Die Qualifizierung eines Geschmackes steht in direkter Verbindung mit der Vermittlung entsprechender Düfte an die Nase via dem retronasalen Kanal in der Mundhöhle. Einfach an einem Wein zu ’schnuppern‘ gilt nicht als ausreichend für die Erfassung der Aromen.

Kenner bevorzugen bei der Degustation eines Weines die Einordnung der Aromen in primär, sekundär und tertiär. Die primären Aromen lassen u. a. Schlüsse auf die ursprünglichen Rebsorte(n) zu, da die verarbeiteten Trauben selbst einen bestimmten Duft bzw. ihnen eigene Aromen liefern. Sekundäre Aromen stehen u. a. oftmals in Verbindung mit der Gärung. Tertiäre Aromen entwickeln sich dagegen bei der Fass- und/oder Flaschenlagerung.

In der Auswertung dieser drei Aroma-Stufen lassen sich auch Rückschlüsse auf das Alter und die ‚Würde‘ des Weines ziehen. Im Vergleich zu den meisten Weinen kann sich Champagner als aromatisch besonders komplex (und teilweise auch etwas geheimnisvoll) präsentieren, zumal er auch die erste Gärung des (noch) stillen Weines erfährt, oft mit Verschnitt gearbeitet wird, in manchen Häusern eine Eichenfass-Lagerung erfolgt, ihm immer eine zweite (Flaschen-)Gärung zukommt und jeder Champagner zusätzlich von Haus aus lange ‚auf der Hefe‘ ruhen darf.

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